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Ich, Adolf Eichmann: Ein historischer Zeugenbericht, Druffel-Verlag   Sometime in Argentina Eichmann bred rabbits for a living.
     

Adolf Eichmann’s


Argentine Memoirs


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[13] Dem Verlag liegt folgende eidesstattliche Erklärung von Frau Eichmann vom 15.9.80 vor:

Mein Ehemann Adolf Eichmann hat in den Jahren, beginnend mit 1951 bis zum Jahre 1959, seine Memoiren verfaßt. Die Memoiren hat er jeweils auf Tonband diktiert, diese wurden dann vom Band von Schreibkräften zu Papier gebracht. Mein Ehemann hat in der Folge das Geschriebene jeweils handschriftlich korrigiert und die Korrekturen mit schwarzem oder teilweise Violettstift selbst ausgeführt.

Einen Teil der Memoiren hat mein Ehemann auch selbst mit der Hand verfaßt, aus dieser Niederschrift wurde dann eine maschinell gefertigte Reinschrift ausgeführt.

Die Arbeiten waren 1959 beendet. Damit sollte ein Abschluß erreicht sein. Mein Ehemann hat erklärt: Diese Arbeit soll nach meinem Tod veröffentlicht werden und zwar zum Nutzen der deutschen Nachkriegsgeneration.

Anfang 1980 habe ich sodann dieses Manuskript dem Druffel-Verlag in 8131 Leoni zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt und dem Werk den Titel „Ich, Adolf Eichmann” gegeben.

Alles andere was bisher als Memoiren meines Mannes veröffentlicht wurde, entspricht nicht dem Manuskript, das ich unter dem genannten Titel dem Verlag vorgelegt habe. Diese vorstehenden Angaben versichere ich hiermit an Eides Statt. Sie sind richtig.

gez. Veronika Eichmann, geb. Liebl

The publishers [Druffel] have the following sworn declaration of Mrs. Eichmann of 15.9.80:

My husband Adolf Eichmann composed his memoirs in the years beginning in 1951 up to 1959. He dictated the memoirs continually on a tape-recorder, this was then transcribed by typists from the tape to paper. My husband later corrected the work himself in writing and made the corrections in black or partly in violet pencil.

My husband composed a part of the memoirs himself by hand, and from the writing then a typed clean copy was prepared.

The work was completed in 1959. Therewith a conclusion should have been reached. My husband explained: This work should be published after my death and indeed for the benefit of the German post-war generation.

At the beginning of 1980, I made this manuscript available to the Druffel Publishers in 8131 Leoni for publication and gave the work the title “I, Adolf Eichmann.”

Everything else that was published up to now as my husband’s memoirs does not correspond to the manuscript that I have presented to the publishers under the mentioned title. These present declarations I attest herewith under oath. They are authentic.

Signed Veronika Eichmann, born Liebl






Nun spricht Eichmann

Geleitwort [58]

Now Eichmann speaks

Foreword


„Den lebenden und den kommenden Geschlechtern will ich Aufschluß geben über ein fürchterliches Kapitel aus dem vergangenen Kriege.

To the living and coming generations I shall give information on a frightful chapter of the past war.


Ich werde nur die volle Wahrheit sagen – nichts verheimlichen, nichts beschönigen.

I shall speak the complete truth – shall not hide anything, shall not gloss over anything.


Diese Erklärungen gebe ich zu einer Zeit ab, in der ich mich im Vollbesitz meiner physischen Kräfte und psychischen Freiheit befinde, von nienmandem beeinflußt oder bedrängt.

I submit these explanations at a time in which I am in full possession of physical power and mental liberty, neither influenced nor forced by anybody.


Diese meine Erklärung widerruft automatisch jedwede hiervon abweichende Erklärung, die ich vor einem feindlichen Forum oder Tribunal abgeben würde.”

This account of mine automatically cancels any explanation deviating from this which I may give before a hostile forum or tribunal.


Martinez, 9 February 1959.
Adolf Eichmann

Martinez, 9 February 1959.
Adolf Eichmann






Gedanken in US-Kriegsgefangenschaft [58]

Thoughts under US imprisonment

Weihnachten 1945. Oder einige Tage vorher. Ich bin amerikanischer Kriegsgefangener im Lager Oberdachstetten und stehe in einer jener entsetzlichen Latrinen, die wohl das internationale Merkmal für Lager darstellen. – Im Mund spüre ich die Giftkapsel. Sie hat vor einigen Monaten meinem zweithöchsten Chef, dem Reichsführer-SS, anscheinend das Leben genommen. Die Kapsel hat mich seit Kriegsende nicht mehr verlassen; ich habe sie durch eine Anzahl Lager und entsprechende Visitationen gerettet. Jetzt muß ich mich entscheiden: Leben oder Tod. – Ich wähle den Tod, wenn ich daran denke, daß das Reich, Traum und Inhalt meines Lebens, zerschlagen darniederliegt. Ich wähle den Tod, wenn ich daran denke, daß ich nicht weiß, wie lange ich gegenüber den Beamten des CIC meine wahre Identität verbergen kann – aber ich wähle das Leben, wenn ich an die Meinigen denke, die ein Anrecht haben auf ihr Leben. Und auf mein Leben.

December 1945, or some days before. I am a prisoner of the Americans in the Oberdachstetten camp and stand before one of those frightful latrines which truly represent the international camps. – In my mouth I feel the poison capsule. A few months ago a similar capsule apparently caused the death of my second highest chief, the Reichsführer-SS [Himmler]. I have carried the capsule since the end of the war; I have preserved it through a number of camps and corresponding visitations. Now I have to decide: life or death. – I will choose death if I think that the Reich, dream and centre of my life, is laid low, shattered. I choose death when I think that I do not know how long I can hide my true identity from the officials of the CIC [US Counter Intelligence Corps] – but I choose life if I think of my family, who have a right to their lives. And to my life.


...

...


Damals faßte ich den Entschluß zum Leben. Verantwortung habe ich nie gescheut, eiserne Konsequenz ebensowenig. Weil ich damals das Leben wählte, muß, ja muß ich sprechen. Die jetzt noch lebenden und die kommenden Generationen haben ein Anrecht darauf. Es mag sein, daß in diesen Jahren sogar mein eigenes Volk, dem ich blind ergeben war und bin, mich ausspeit – wie eine giftige Natter von sich wirft. Auch dieser schmerzlichste aller Umstände kann mich nicht daran hindern, der Wahrheit und somit der Geschichte des Großdeutschen Reiches zu dienen.

At that time I decided on life. I have never shied away from responsibility, nor from iron logic. Since I chose life, I must speak out. The generations still living and those to come have a right to hear it. It may be that now even my own people, to whom I was and am blindly dedicated, may spit me out – as venom from a poisonous snake. Even this most painful of circumstances cannot prevent me from serving the truth and thus the history of the Greater German Reich.


Nie habe ich ohne Gott leben können, ich habe ihn in der Natur gesehen und noch gespürt im Spiel der Wolken. Diesen Gott rufe ich an, damit er mir beistehe, mich prüfe auf Ehre und Gewissen und mir die Kraft verleihe, der Wahrheit eine Gasse zu bahnen und die Lüge anzuprangern.

I have never been able to live without God, I have seen him in Nature and even traced him in the play of the clouds. I appeal to this God, so that he may stand with me, test me on my honour and conscience and lend me the power to build a pathway to truth and to decry falsehood.





Ich, Adolf Eichmann: Ein historischer Zeugenbericht, Herausgegeben von Dr. Rudolf Aschenauer, Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See, 1980, ISBN 3-8061-1005-0 (p/b), 3-8061-1004-2 (h/b)




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