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Ich, Adolf Eichmann: Ein historischer Zeugenbericht, Druffel-Verlag   Sometime in Argentina Eichmann bred rabbits for a living.
     

Adolf Eichmann’s


Argentine Memoirs


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Kontakte im Ausland [78]

Contacts abroad [1937]

Als ich mich schon Jahre mit Hebräisch und Studien über den Zionismus herumgeschlagen hatte und die legale und illegale Einwanderung nach Palästina bearbeitete, las ich durch Zufall einige Artikel über geheime jüdische militärische Organisationen, so auch über die Haganah, worin die jüdische Wehrmacht beschrieben wurde. Meine Kollegen vom Amt Schellenberg hatten engen Kontakt mit den Arabern. Zu dieser Zeit bekannte sich auch Mussolini zum Schwert des Islam. Selbstverständlich interessierte es mich zu wissen, inwieweit sich das Judentum in Palästina künstlich in der Minorität hielt, aber in Wirklichkeit die dort ansässige Bevölkerung unterwanderte. Durch Juden wußte ich schon, daß sie nur darauf warteten, dort die zahlenmäßige Mehrheit zu erreichen, um dann dieses Land in Besitz zu nehmen. So interessierte es mich brennend, ob und wann dieser neue Judenstaat errichtet werden würde. In Palästina waren jüdische Aufstände an der Tagesordnung. Nun hörte ich über einen Freund von Mildenstein, einen Herrn von Bodelschwingh, der längere Zeit in Palästina ansässig gewesen war, von der Ankunft eines führenden Juden aus Palästina in Berlin. Er war an entscheidender Stelle innerhalb der jüdischen militärischen Organisation tätig. Über Herrn von Bodelschwingh erging an diesen Juden eine Einladung, sich als Gast des SD-Hauptamtes in Berlin mit ans zu treffen. Ich kam mehrmals mit ihm zusammen; wir speisten in der „Traube” und sprachen über dieses und jenes. Er wollte nicht recht mit der Sprache heraus, doch erzählte er mir trotzdem einige interessante Dinge, die ich in einem Bericht an meine Vorgesetzte Dienststelle verarbeitete. Heydrich klassifizierte diesen Bericht mit „gut”, ein Zeichen, daßer sich dafür interessierte; denn wenn irgend etwas sein Interesse nicht fand, fuhr er mit seinem Blaustift über das Ganze hinweg. Später schickte mir dieser Jude eine Einladung nach Palästina; im Herbst 1937 fuhr ich in Begleitung des damaligen SS-Oberscharführers Hagen über Polen, Rumänien und Syrien nach Palästina, dann weiter nach Ägypten. Wir kamen nach Haifa, wo uns der Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros, Dr. Reichert, empfing. Um jene Zeit gab es gerade ein paar Bombenattentate in Palästina, so daß es kein günstiger Boden war und ich nur mit größter Mühe Erlaubnis bekam, mich 24 Stunden dort aufzuhalten. Den einen Tag nützte ich voll und ganz aus, bewunderte Bauten und Stadtansichten und machte mich mit einer überaus eindrucksvollen Landschaft vertraut. Schließlich hatte ich ja soviel über Palästina gelesen, daß es mich nun freute, dieses Land kennenzulernen. – Dann fuhr ich direkt weiter nach Alexandrien, wo wir drei Tage bei dem Präsidenten der Jungarabischen Rechtsanwälte zu Gast waren. Hier erwartete uns Dr. Reichert wiederum, diesmal in Begleitung von Herrn Genz, dem Vertreter des DNB (Deutschen Nachrichtenbüros) in Ägypten. Durch Vermittlung von Dr. Reichert kam auch mein einstiger jüdischer Gast in Berlin nach Kairo. Wir trafen uns im Menzhouse; er schlug unter anderem eine deutsche Luftfahrtlinie nach Palästina vor, im Zeichen einer allgemeinen Zusammenarbeit, auch gerade bezüglich der Auswanderung.

At the point when I had been struggling with Hebrew and studies on Zionism for years, and working on legal and illegal immigration to Palestine, I came across an article on secret Jewish military organisations, thus including the Haganah, in which the Jewish army was incorporated. My colleagues from the Schellenberg Office had close contacts with the Arabs. Around this time also Mussolini had proclaimed himself the “Sword of Islam.” Obviously it interested me to know how far Jewry in Palestine were underestimating their numbers to stress their minority status, but in reality had infiltrated the population settled there. I already knew through familiarity with the Jews that they were only waiting to reach a numerical majority in order to appropriate this land. So I was extremely interested to see whether and when this new Jewish state would be established. In Palestine Jewish uprisings were the order of the day. I heard through a friend of Mildenstein’s, a Mr. von Bodelschwingh, who had been settled a long time in Palestine, of the arrival of a leading Jew from Palestine in Berlin. He was active in a decisive position within the Jewish military organisation. Through Mr. von Bodelschwingh an invitation was issued to this Jew to meet us as a guest of the SD Head Office in Berlin. I met him several times; we ate in the “Traube” and spoke about this and that. He did not speak very plainly, but nevertheless told me some interesting things which I processed in a report to my superior office. Heydrich marked this report as “good,” a sign that he was interested in it; for if something did not attract his interest he crossed the whole thing out with his blue pencil. Later this Jew sent me an invitation to Palestine; in autumn 1937 I travelled in the company of then SS-Oberscharführer Hagen through Poland, Romania and Syria to Palestine, then further to Egypt. We came to Haifa, where the representative of the German news agency, Dr. Reichert, received us. In Palestine a couple of bomb attacks had just taken place so it was not safe, and it was only with the greatest effort that I obtained permission to stay there 24 hours. I made full use of the single day, admired buildings and city sights and became acquainted with an extremely impressive landscape. After all I had read so much about Palestine that I was glad to get to know this land. – Then I travelled directly to Alexandria, where we were guests of the president of the Young Arab lawyers for three days. Here once again Dr. Reichert was waiting for us, this time in the company of Mr. Genz, the representative of the DNB (German News Agency) in Egypt. Through the mediation of Dr. Reichert my former Jewish guest in Berlin also came to Cairo. We met in the Menz house; in the context of general cooperation he proposed among other things a regular German air route to Palestine, especially relating to emigration.


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Gewissermaßen als Geschenk übergab mir Dr. Reichert einen von den Arabern geklauten Postsack der Mandats-Luftfahrtgesellschaft in Palästina. Darin waren u. a. einige wichtige Briefe enthalten, z.B. an den High Commissioner und an den englischen Oberrichter der Mandatsmacht gerichtet. Diese Briefe wurden von uns an das Auswärtige Amt übergeben; als am 1. September 1939 der Krieg mit Polen ausbrach, wurden sie auf der ersten Seite des „Völkischen Beobachters” veröffentlicht; denn die Dokumente J enthielten Beweise, daß die Zusammenarbeit der Mandatsmacht mit den, offiziellen jüdischen Stellen sich zum Nachteil und Schaden der Araber ! auswirkte. – Mich interessierten diese Fragen überhaupt nicht, denn ich war nicht zuständig dafür.

Somewhat in the manner of a gift Dr. Reichert handed over to me a mail bag which the Arabs had stolen from the Palestine Mandate Airline company. In it were, amongst other things, some important letters, for example, addressed to the High Commissioner and to the English Lord Chief Justice of the Mandate power. We passed these letters to the German Foreign Office. When the war with Poland broke out on 1 September 1939, they were published on the first page of the Völkischer Beobachter; for the documents were evidence that the Mandate cooperated with official Jewish offices to the disadvantage and harm of the Arabs. – In general these questions did not interest me because I was not responsible for them.


Es war für mich übrigens auch ein Besuch bei dem damaligen König Abdullah vorgesehen; ich wurde beauftragt, bei einem möglichen Schachspiel auf jeden Fall zu verlieren; das sei der Brauch. – Mit den arabischen oder den jüdischen Aufständischen haben wir während unserer Reise überhaupt keine Verbindung angeknüpft. – Ich fuhr zurück nach Berlin und betrat dabei zum erstenmal seit Jahren wieder österreichischen Boden, allerdings nur wenige Meter, weil ich auf der Rückfahrt über Italien an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz nahe dem Bodensee das Vergnügen hatte, wenige Minuten Heimatluft zu schnuppern. – Seit ich zur Legion gestoßen war, bin ich bis zu meiner dienstlichen Kommandierung nach Wien im Frühjahr 1938 nie wieder nach Österreich gekommen.

A visit to the then King Abdullah was also prepared for me; if a game of chess were to take place I was ordered to do my utmost to lose; that was the custom. – We generally did not have any contact with Arab or Jewish rebels during our travel. – On the journey back to Berlin I had the pleasure of breathing the air of my homeland again for a few minutes. This was near the Bodensee on my return journey through Italy, at the border between Austria and Switzerland; I stepped on Austrian soil for a few metres for the first time in years. – I had not been back to Austria since joining the Legion, until my work-move to Vienna in spring 1938.





Ich, Adolf Eichmann: Ein historischer Zeugenbericht, Herausgegeben von Dr. Rudolf Aschenauer, Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See, 1980, ISBN 3-8061-1005-0 (p/b), 3-8061-1004-2 (h/b)




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